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Eine außergewöhnliche Tänzerkarriere

Gefragt nach dem Geheimnis, eine Tänzerkarriere lang und erfolgreich zu gestalten, enthält das von Jiří Bubeníček als Antwort gegebene „Den Moment leben“ ein ganzes Universum in sich. Denn wie kaum ein anderer seines Metiers weiß er, welche Disziplin und welche Entbehrungen es erfordert, um als Persönlichkeit auf der Bühne mit der Kunst ganz eins zu sein, die in genau diesem einen Moment entsteht. Es ist ein hoher Anspruch, sich selbst gerecht zu werden und in jeder einzelnen Sekunde die Kontrolle über Geist und Seele  zu besitzen, so dass für den Zuschauer Naturgesetze wie Raum und Zeit wie ausgehebelt scheinen. Es mag kaum einen Zuschauer geben, der unberührt von der Magie von Jiří Bubeníčeks Bühnenpräsenz ist: Sein Körper verbindet athletische Bewegungen, Kraft, Schnelligkeit, Musikalität, atemberaubende Technik, Charme und schlichtweg Eleganz, während sein Geist einen kühnen Instinkt an den Tag legt, Rollen mit äußerster Sensibilität auszugestalten. Dass dies keine reine Gabe ist, sondern hart erarbeitet werden musste, davon zeugt der Weg des Tänzers von Weltformat, der in seiner fast 25-jährigen Karriere ein paar Abzweigungen in seinem Lebensweg eingeschlagen hat, die als Zeichen von Lebenshunger und Neugierde auf das Unbekannte gelesen werden müssen und zugleich Teil seiner einzigartigen Erfolgsgeschichte sind.

Die Zirkusfamilie

Drang nach Bewegung wird Jiří Bubeníček offenbar mit in die Wiege gelegt, ist er doch mit seinem Zwillingsbruder Otto in eine bekannte tschechische Artistenfamilie – die Akrobatengruppe „5 Bertis“ – hineingeboren worden. Was zielgerichtet als Hineinwachsen in eine Artistendynastie beginnt, nimmt schon im Kindesalter eine unerwartete Wendung: Per Zufall wecken die etwa 11-jährigen Zwillingsbrüder beim Akrobatiktraining die Aufmerksamkeit einer Ballettlehrerin des Prager Konservatorium für Tanz. Diese erkennt sofort das enorme Talent der Brüder, die tatsächlich kurz darauf ihre Tänzerausbildung am Konservatorium beginnen – die Eltern lassen ihre Söhne in eine andere Welt ziehen; dies offenbar mit Stolz, denn ein heimlicher Traum des Vaters ist es einst gewesen, selbst Tänzer zu werden.

Die Entdeckung

Der relativ späte Beginn der Ballettausbildung wird durch Auffassungsgabe, Fleiß und die Fähigkeit kompensiert, die Aufmerksamkeit im richtigen Moment auf sich zu ziehen: Bereits mit 15 Jahren wird John Neumeier auf Jiří und Otto Bubeníček aufmerksam, als sie in Tokyo bei einem Choreographenwettbewerb tanzen. Diese erste Begegnung sollte nicht die letzte gewesen sein; etwa zwei Jahre später, als die Brüder mit dem Prix „Espèces“ beim Prix de Lausanne 1992 ausgezeichnet werden, bekommen sie von Jurydirektor John Neumeier direkt das Angebot, nach Hamburg an die Ballettschule zu kommen. Den Verlockungen zu klug zu widerstehen, zeichnet die Zwillinge heute wie damals aus: Erst schließen sie ihre Ballettausbildung in Prag ab und gehen dann ein Jahr später direkt ins Ensemble des Hamburg Balletts.

Die großen Sprünge

In Hamburg klimmt Jiří Bubeníček schnell die Balletthierarchie bis ganz nach oben: 1993 Gruppentänzer, 1995 Solist, 1997 Erster Solist – technisch wie künstlerisch überzeugend in unzähligen Rollen, vom Publikum geliebt und von der Presse mit Lob überhäuft: Die Hamburger Morgenpost rezensiert 1997 Neumeiers „Dornröschen“, worin sich der Prinz als junger Mann von heute in eine Märchenwelt hineinträumt: „Jiří Bubeníček? Trotz Jeans jeder Zoll der klassische Prinz. Wie er die Lufttouren dreht und Sprünge setzt, schein er darin geboren zu sein.“ Wenn schon nicht darin geboren, so zeigt seine Biographie, dass er sehr bald anfängt, überzeugend in Rollen zu schlüpfen und diese darzustellen, häufig zusammen mit seinem Bruder. Die New York Times schwärmt nach einem Gastspiel (1998) über ihre Qualitäten, Rolle, Musik und Bewegung eins werden zu lassen: „Otto Bubenicek, who like his twin, Jiří Bubeníček in „Soldier Songs“, exhibits a dynamic quality that shows him plunging into the movement and partnering with finesse“. Durch Neumeiers dramaturgisch kluge Besetzungen ziehen die Brüder immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich, wie in „Illusionen- wie Schwanensee“ durch die Doppelrolle der zwei Identitäten des Bayernkönigs Ludwig II.: „Die Bubeníček-Brüder bieten das Ringen der beiden „Seiten“ des Märchenprinzen als schwarz-weißes Körpergeflecht mit selten erlebter Perfektion“ (Neue Westfälische Zeitung). Wer hier auf Konkurrenz im Privaten schließt, der wird enttäuscht: Vielmehr ist es ein doppelter Antrieb, an den Aufgaben des Choreografen Neumeier zu wachsen und ihn mit unerwarteten Darstellungsfacetten zu überzeugen. Wirkliche Vergleiche zu ziehen sei nur außerfamiliär gestattet: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt 2002 eine gegenüberstellende Kritik der Produktionen von „La Bayadère“ in Berlin und Hamburg – hier studierte keine Geringere als Natalia Makarova ihre Rekonstruktion des Petipa-Ballettes ein. Die Rezension fällt folgendes Urteil: „In Hamburg [ist es] Jiří Bubeníček als Solor, der dem Weltstar Malakhov technisch Paroli bietet, ihn an Virilität übertrifft“, wodurch das Angekommensein auf dem Olymp im Kreise der Startänzer zementiert ist. Es reiht sich ein in das verwendete Superlativ durch Fachkenner Horst Koegler (Stuttgarter Zeitung), um die Qualität des Tänzers in der Titelrolle in „Nijinsky“ zu beschreiben: „Jiří Bubeníček, ein Weltklassetänzer, der in der Rolle des Gottesnarren die Extreme menschlicher Existenz auslotet.“

Die Reife

„Stillstand“ ist ein für Jiří Bubeníček unbekannter Begriff. Sich auf dem in Hamburg erarbeiteten Ruhm auszuruhen, entspricht nicht seinem Naturell. So sehr er durch John Neumeier gefördert wird, so sehr fehlt in Hamburg doch die umfassende Auseinandersetzung mit anderen Choreografen – die gibt es zwar, etwa mit Mats Ek, Nacho Duato, Jiří Kylián und Stephan Thoss, jedoch reduziert in ihrer Anzahl. Und so treibt es den Tänzer weiter, umfassend interessiert, sich bildend in der internationalen Museen- und Theaterlandschaft.

Das unbewusste Suchen nach dem Neuen wird erfüllt, als er Aaron S. Watkin kennenlernt, der als Ballettdirektor im Begriff ist, das Semperoper Ballett in Dresden neu aufzustellen, mit neuen Tänzern aber auch in puncto Choreografenvielfalt. Jiří Bubeníček spürt, dass hier seine Zukunft liegt, verlässt nach 13 Jahren Hamburg und geht 2006 als Erster Solist ans neu formierte Semperoper Ballett.
Gelöst von der künstlerischen Vaterfigur Neumeier bricht nun eine Zeit größerer Selbstverantwortung an – als erfahrungsreicher Tänzer erkennt er in Dresden die Chance, sich als Künstler freier entwickeln und sich umfassender profilieren zu können. Von Beginn gilt er als „Lead“, besetzt praktisch alle männlichen Hauptrollen der klassischen Ballette von Aaron S. Watkin – von den Prinzen in „Dornröschen“ und „Schwanensee“ über den Consort in „Nussknacker“ bis hin zu Solor in „La Bayadère“. Zu diesen zentralen Charaktern gesellt sich auch Petrucchio, den Jiří Bubeníček in John Crankos „Der Widerspenstigen Zähmung“ am Semperoper Ballett tanzt; und stets profitiert er von den Erfahrungen, die er in Hamburg in Bezug auf diese großen Ballette bereits gesammelt hatte.

Aber vor allem verwirklicht sich Jiří Bubeníčeks Wunsch, sich mit neuen Tanzstilen auseinandersetzen zu dürfen, um daran weiter zu reifen. In Dresden kommt es zur Zusammenarbeit mit William Forsythe, dem radikalen Neudenker und Interpretator des klassischen Balletts, für Stücke wie „Enemy in the Figure“ und „Impressing the Czar“. Die intensive Auseinandersetzung mit neoklassischen Balletten durch Choreografien von George Balanchine ist Jiří Bubeníček ebenso möglich wie vertiefendes Eintauchen in choreografische Handschriften von Mats Ek, Jiří Kylián, die er in Hamburg bereits hatte erlernen und zeigen dürfen. Neuland betritt er durch Zusammenarbeiten mit so unterschiedlichen Choreografen wie Jacopo Godani für seinen energetischen „Sacre“, Pontus Lidberg für sein elegisch fließendes Stück „Im anderen Raum“, Johann Inger für sein abgründiges „Walking Mad“, David Dawson für seine ätherische „Giselle“, Alexander Ekman für sein singuläres „Cacti“ und viele, viele mehr. Herauszuheben ist die Arbeits-Partnerschaft mit Stijn Celis, der das Potenzial des Tänzers voll ausschöpft und für Romeo in „Romeo und Julia“ (2013) und Joseph in „Josephs Legende“ (2014) gemeinsam mit Jiří Bubeníček Choreografien erarbeitet, die an dessen Reifegrad ansetzen.

Stellvertretend für die Vielzahl der Kritiken, steht folgender Satz signifikant für eine bestimmte Qualität des Tänzers: „Er gestaltet die Rolle ergreifend bis in ihre Tiefe.“ (Onlinemerker) Die glaubhafte Gestaltung, sie ist es, die Jiří Bubeníček bei aller technischen Brillanz über die Jahre weiterentwickelt und voll ausgeschöpft. Und wer ihn als Zuschauer, anstatt in die Vorstellungs-Pause zu gehen, in seinem großdimensionierten Intermission-Solo in Ohad Naharins „Minus 16“ die Leere füllend hat tanzen sehen, der wird spätestens dann die Komplexität und die umfassenden Fähigkeiten dieses Ausnahmetänzers erfasst haben.

Gallery

Balanchine

Celis

Dawson

Ek

Ekman

Fokine

Forsythe

Godani

Inger

Kylián

MacMillan

Neumeier

Watkin

Die Partner und die Preise

Was zu Jiří Bubeníčeks erfolgreicher Karriere untrennbar dazugehört, sind die Partner, die Vielzahl der Choreografen, die für und mit ihm arbeiteten. Ebenso wichtig sind aber auch seine Partnerinnen, herausragende Ballerinen der Zeit, mit denen er die Ballettwelt in Stauen versetzt: Sei es in Hamburg mit Svetlana Zakharova oder in Dresden mit Polina Semionova in „La Bayadere“. Prägend sind auch Touren mit „Roberto Bolle and Friends“ verteilt über einen Zeitraum von drei Jahren durch Italien. Auch gastierte Jiří Bubeníček beim Ballet de l'Opéra de Paris in der „Kameliendame“ und tanzte dort mit Partnerinnen wie Aurélie Dupont, Agnès Letestu, Mathilde Froustey und Myriam Ould-Braham. Geadelt wurde der Tänzer sicherlich durch seine Vorstellungen mit Étoile der Opéra de Paris Marie-Agnès Gillot und durch „Les Étoiles Gala“ mit Benjamin Pech über drei Sommer in Tokio in der Bunkamura Orchard Hall mit den Étoiles des Ballet de l'Opéra de Paris.

So bedeutend wie seine getanzten Rollen, die Zusammenarbeiten mit Choreografen und Ballerinen, ist auch die Sammlung seiner Preise, die ihm im Laufe seiner Karriere verliehen wurden. Dass es beim „Espèces“ beim Prix de Lausanne nicht bleiben würde, war nach seinem Karrierestart wahrscheinlich. Es folgten Preise wie der „Benois de la Danse“ 2002 für die Rolle des Armand in der „Kameliendame“, der bedeutende Mary Wigman Preis 2013 der Stiftung zur Förderung der Semperoper. Ausgezeichnet wurde er als „Tänzer des Jahres“ vom Magazin „Ballettanz International“ (2009) und geehrt als „Outstanding performance/Best dancer“ 2015 von „Dance Europe“ für seine Rolle in Forsythes „Impressing the Czar“ (2015). Die Liste ließe sich fortführen – die Preise: alles würdige Dokumentationen eines Ausnahmekünstlers, der wusste, ganz neue Maßstäbe zu setzen.

Der Abschied

Der Zenit des Erfolges, aber auch der der körperlichen Fähigkeiten ist irgendwann erreicht. Und länger, als es sich Jiří Bubeníček hätte träumen lassen, hielt seine einzigartige Tänzerkarriere an. Doch in einem Alter von über 40 Jahren stand auch bei ihm der nächste Wechsel bevor – einen, auf den er sich seit Jahren bereits vorbereitet hatte. Ersten Schritten als Choreograf waren längst veritable Aufträge von internationalen Ballettcompanien gefolgt. Und so ist die nächste Lebensphase des Choreografen längst eingeläutet.

Der Abschied von der Bühne mit einem choreografischen Missing Link gibt Jiří Bubeníček dann am 11. November 2015 in Kenneth MacMillans „Manon“, worin er als Des Grieux über Leidenschaften und erlebtes Leben voller Herausforderungen erzählt; überdeutlich, dass nur sein eigener erfahrungsreicher Weg ihn hat zu diesem berührenden Rollenportrait führen können – ein gebündelter Blick in ein Leben, das für den jeweiligen Moment stets alles gibt.

REPERTOIRE

REPERTOIR IN SEMPEROPER BALLET, HAMBURG BALLET AND OTHER THEATERS

Sir Kenneth MacMillan
Des Grieux in Manon

John Cranko
Petruccio in “The Taming Of The Shrew”

Frederick Ashton
Colas in “La Fille Mal Gardée”
“Monotones”

Michael Fokine
Petruschka in “Petruschka”
“Le Pavillion d’Armide”

Natalia Makarova
Solor in “La Bayadère”

Pierre Lacotte
“Les Trois Mousquetaires”

Georg Balanchine
Franz in “Coppélie”
“Theme and Variations”
“Emeralds” and “Rubies”
Duet from “Violin Concerto”

William Forsythe
“In the Middle Somewhat Elevated”
“Enemy in the Figure”
“Steptext”
“Berio” duet in “Neue Suite”
“Impressing the Czar”

Aaron S. Watkin
Consort in “The Nutcracker”
Prince in “The Sleeping Beauty”
Prince in “Swan Lake”
Solor in “La Bayadère”

Stijn Celis
Romeo in “Romeo and Juliet”
Joseph in “The Legend of Joseph”
“Vertigo Maze”

Mats Ek
“She was Black”
Knight in “Light Beings”
Prince in “The Sleeping Beauty”
Duet from “Appartement”

Jiří Kylián
“Bella Figura”
“Forgotten Land"
“Petite Mort”

Johan Inger
“Empty House”
“Walking Mad”

David Dawson
Albrecht in “Giselle”
Hilarion in “Giselle”
“The Grey Area”
“Reverence”
“A Million Kisses To My Skin”
“On the Nature of Daylight”

Jacopo Godani
“Sacre”
“Spazio Tempo”

Nacho Duato
 “Romanso”

Alexander Ekman
“Cacti”

Stephan Thoss
Objective Time in “Rennen hinter dem was flieht”

Kader Belarbi
 “Entre d’Eux”

Sidi Larbi Cherkaqui
“Trio”

Pontus Lindberg
“Im anderen Raum”

François Chirpaz and Kristen Cere
“Self Portrait”

José Limón
“The Unsung”

Jiří Bubeníček
Solo in La Foule, The Feeling Begins...Samsara, Fragile Vessels, Bolero II, Beyond Words, Prisoners of Feelings, Ai No Yukue, YUH 07, YUH 05, Shattering Depth, Maifest der Brunnen, Rencontre, Te Deum, Double Violin Concerto, Letter to Felice, The Picture of Dorian Gray, Je Reve, Intimate Distance, Unerreichbare Orte, Canon in D Major, Le souffle de l'esprit, Toccata, Proven Lands and L'Heure Bleue

CHOREOGRAPHERS CREATED FOR JIŘÍ BUBENÍČEK

“Der Verschwundene Hochzeit”
Concept and Staging Paul Esterhazy
Opera created by Klaus Lang, at the Bayreuther Festspiele

Romeo
 “Romeo and Juliet” - Stijn Celis

Joseph
”The Legend of Joseph - Stijn Celis

Prince
“The Sleeping Beauty” - Mats Ek

“Sacre”
Jacopo Godani

“Spazio Tempo”
Jacopo Godani

“Trio”
Sidi Larbi Cherkaqui

“Les Trois Mousquetaires”
Pierre Lacotte

Solor
“La Bayadère” - Aaron. S. Watkin

Consort
“The Nutcracker” - Aaron. S. Watkin

“The Disappeared”
 David Dawson

Hilarion in ”Giselle”
David Dawson

Objective Time
“Rennen hinter dem was flieht”
Stephan Thoss

“Self Portrait”
François Chirpaz and Kristen Cere

“Entre d’Eux”
Kader Belarbi

“Bal oriental"
 in Frech film “Aurore” - Kader Belarbi


JOHN NEUMEIER CREATED FOR JIŘÍ BUBENÍČEK

Vaslav Nijinsky
“Nijinsky”

Konstantin Gavrilovich Triplev
“The Seagull”

The War
“Odyseey”

Horvendel
“Hamlet”

The Wanderer / The Gondolier / A Dance Couple / Dionysus / The Hairdresser / The Guitar Player
“Death in Venice”

Man III
“Bernstein Dances"

Solo part in
“Winter Ways”

Solo part in
Nocturnes from “Songs Of The Night”

Solo part in
“Bartók-Bilder”

Pas de deux
“Sheherezade I.”

Pas de deux
“Blue Danube”

ROLES IN HAMBURG BALLET REPERTOIRE
CHOREOGRAPHED BY JOHN NEUMEIER

“Nijinsky”
Vaslav Nijinsky

“Illusions Like “Swan Lake”
King
Man in the Shadow
Count Alexander

"Sleeping Beauty”
Prince Désiré
Prince Florimund
Catalabutte / Blue Bird

“Romeo and Juliet”
Mercutio
Benvolio

“A Midsummer Night’s Dream”
Theseus Oberon
Lysander

“The Lady of Camellias"
Armand
Gaston

 “Sylvia"
Aminta
Eros / Thyrsis / Orion
Endymion

“VIVALDI or What You Will”
Malvolio
Sebastian

“Bernstein Dances”
Man I
Man III

“Death in Venice”
The Wanderer/ The Gondolier/ A Dance Couple/
Dionysus/ The Hairdresser/ The Guitar Player 

“Oudine” - Hans

 “Giselle” - Albert

 “The Nutcracker" - Gunther

“The Saga of King Arthur" - Galahad

“Peer Gynt” - Aggression Aspect

 “As You Like It" - Orlando

“The Seagull” - Konstantin Gavrilovich Triplev

 “Odyssey” - The War

“Hamlet” - Horvendel

“Sheherezade I.” - Pas de deux

“Blue Danube” - Pas de deux

“The Firebird” - Pas de deux


AND SOLOS IN

A Cinderella Story, Winter Ways, Nocturnes from "Songs Of The Night”, Requiem, Spring and Fall, Bernstein Serenade, Petruschka Variations, Third, Forth (Des Knaben Wunderhorn), Fifth, Ninth (Zwischenräume) Symphony of Gustav Mahler, Bach Suite 2, Getting Closer, Soldier Songs, In The Between, Saint Matthew Passion, In The Blue Garden, Secrets, Bartók-Bilder, Messias, Now and Then, Préludes CV, Winterreise, On the Town.

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